Chronische Beschwerden im Hüft-, Rücken- oder Nackenbereich werden oft als Teil des Älterwerdens hingenommen. Diese Schmerzen sind jedoch keine Frage des Alters, denn auch jüngere Menschen leiden häufig darunter – oft verursacht durch chronische Muskelverspannungen, Stress und einseitige Belastungen. Erfahren Sie hier, wie Sensomotorics® Bewegung in Ihre Problemzone bringt.
Lernfähigkeit des Gehirns nutzen
Die Technik basiert auf der Lehre von Moshe Feldenkrais und wurde von Prof. Dr. Thomas Hanna, einem amerikanischen Therapeuten, weiterentwickelt. Sein innovativer Ansatz ermöglicht neue Wege in der Schmerzbehandlung. Beate Hagen, seine Schülerin, entwickelte daraus Sensomotorics®. Die Methode nutzt die Lernfähigkeit des Gehirns, um verlorene neuromuskuläre Verbindungen wiederherzustellen.
Etwas konkreter
Schon vor Jahren beschrieb Hanna, wie chronische Anspannung durch Alltagsstress entsteht. Er identifizierte drei unbewusste Reflexmuster: den Stop-, Start- und Trauma-Reflex. Diese führen zu anhaltenden Muskelverspannungen, die Haltung und Beweglichkeit beeinträchtigen und Schmerzen verursachen. Diese Automatismen werden unwillkürlich ausgelöst. Hanna bezeichnete diese Störung als „sensomotorische Amnesie“ (SMA). Eine Vergesslichkeit des Gehirns.
Wie macht sich eine SMA bemerkbar?
Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass zunehmende Schmerzen und ausweichende Körperhaltungen bloss altersbedingt und normal sind. Vielmehr handelt es sich oft um eine sensomotorische Amnesie (SMA) – eine automatisierte, chronische Muskelanspannung. Auslöser sind Erlebnisse wie Unfälle, Operationen oder anhaltender Stress. Die Folgen sind Bewegungseinschränkungen, chronische Schmerzen und Müdigkeit. Es fühlt sich an, als würde man ständig mit angezogener Handbremse leben.
SMA lösen – wie geht das?
In der Therapie lernen Sie, vergessene Muskeln wahrzunehmen, gezielt anzusteuern und bewusst zu bewegen. Hanna nennt diesen Prozess „Pandiculation“. Dabei leitet der Therapeut die Bewegungen an, während Sie selbst aktiv durch langsame, achtsame Bewegungen mitwirken. Der eigentliche Prozess der Wahrnehmung von Anspannung und Entspannung findet jedoch im Cortex statt – dem Bereich des Gehirns, der für Steuerung und Lernen zuständig ist. Die Behandlung erfolgt bekleidet auf einer Liege und eignet sich für Menschen jeden Alters.
Für wen die Methode geeignet ist
Sensomotorics® kann bei einer Vielzahl von chronischen Verspannungen und Verspannungsschmerzen helfen, insbesondere bei:
- Piriformis-Syndrom, Lumbalgie, Ischias, Bandscheibenvorfällen
- Nacken- und Schulterbeschwerden
- Fuß- oder Achillessehnenproblemen
- Kopfschmerzen und Kieferproblemen
- Burnout- und Erschöpfungssyndromen
Die Methode ist besonders geeignet für berufsbedingte chronische Beschwerden von Musikern, Tänzern und Sportlern, da sie einseitige Belastungen ausgleicht und die Muskulatur entspannt.
Wie Sie davon profitieren
Sensomotrics® hilft Ihnen, sich wieder in Ihrem Körper zuhause zu fühlen und effektiver mit Stress und Schmerz umzugehen. Durch die Behandlung der sensomotorischen Amnesie SMA als Ursache Ihrer Beschwerden werden die Muskeln auf die richtige Länge gebracht und verklebte Faszien gelöst und neu organisiert. Alltagsfreundliche Übungen helfen Ihnen, das Erlernte eigenständig umzusetzen und langfristig von den Fortschritten zu profitieren.
Quellen:
- Prof. Dr. Thomas Hanne, Buch ‚Beweglich sein – ein Leben lang‘
- Sensomotrics® nach Beate Hagen ://www.sensomotorics.de/fragen-und-antworten.html